Jagdschloss in Schnaitheim

Altes Pfarrhaus (Kirchstraße 1)

Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) ist das heutige alte Pfarrhaus zwischen 1688–1690 auf einem Vorgängerbau errichtet worden. Der 1685–1712 amtierende Pfarrer Magister Johannes Breg aus Stuttgart machte eine Eingabe und erwähnte, er sei im Schnaitheimer Pfarrhaus sehr übel versorgt, denn dasselbe sei ein uraltes, baufälliges, zusammengeflicktes, verfaultes, krachendes Haus und er fürchtete um Weib und Kind, dass nicht etwas passieren möge. In der Pfarrbesoldung von 1734 ist die „Herrschaftliche Bewohnung samt der Scheuer u. Hofraithin“ genannt, dazu Gras- und 2 Küchengärtlen, ein Weiher ohne Bäume. Über dem tonnengewölbten Keller umfasste das Gebäude die ehemaligen Stallungen und Wirtschaftsräume, darüber die Wohnräume. Das 1964 freigelegte Sichtfachwerk macht es zu einem der schönsten Häuser Schnaitheims. Es wird privat genutzt, denn die Pfarrer wohnen im 1974/75 erbauten „neuen Pfarrhaus“ hinter der Kirche.

HungerbildDas „Hungerbild“ von 1817 (in der Michaelskirche) zeugt von herber Not in Schnaitheim. Die viergeteilte Holztafel ist eine Arbeit und Stiftung des „Johann Paulus Mühlberger, resignierter Gerichtsverwandter und Schreinermeister allhier“. Es zeigt den geschmückten Garbenwagen und im Hintergrund den Kirchberg mit Pfarrhaus und Michaelskirche.

Tafelstifter: Manfred und Renate Akermann, Schnaitheim